Nachts tauchen wir natürlich auch. Am Besten ist es wenn wir gleich von der Tauchbasis aus ins Meer gehen. Hier kennen wir uns Bestens aus und meist tauchen wir wie am Tag, erst schnorcheln wir zum Anker und hier tauchen wir dann ab. Schon auf dem Weg dahin gibt es eine Überaschung. Planktonische Algen lassen jede unserer Bewegung einen Lichtschweif hinterherziehen. Richtig hell wird es, wenn wir gut in die Flossen treten. Bioluminezenz nennt man das. Wenn wir abgetaucht sind merken wir sofort den Unterschied zum Tag. Es ist Dunkel!! Ja, das auch, und gerade deshalb sind nun die nachtaktiven Lebewesen unterwegs. Grosse Einsiedlerkrebse die ihr Gehäuse mit bis zu 3 Partneranemonen bestücken sind unterwegs. Manche Fische verhalten sich seltsam, unbeweglich schweben sie im Wasser. Als wenn sie schliefen. Balearenaale gleiten ueber den Sand. Wir nennen sie Sandaale, den sie verkriechen sich rückwaerts in den Sand, wenn sie sich zurueckziehen. Oft trifft man auch auf Schwärme von abermillionen kleinen Winzfischen. Sie sind ein bis zwei Millimeter gross und wir können nicht bestimmen was für Fische es sind oder besser gesagt werden wollen. Manch Drachenkopf ist das egal, er sucht sich einen guten Platz und schnappt sich einen nach den anderen von diesen kleinen Fischen. Vom Anker aus tauchen wir in Richtung Turm. Das ist nicht immer so leicht, denn oft verlieren wir die Orientierung, wenn wir z.b . den gewoehnlichen Kalamaren hinterhertauchen, die kurz mal auftauchen aber auch genauso schnell wieder weg sind. Der nächste der uns vom Weg abbringt ist der Conger Aal. Doch auf keinen Fall wollen wir nachts den Turm verpassen. Nachts kommen all die Tiere die sicht tags über in dem riesigen Steinhaufen versteckt haben, heraus. Besonders die Krabben und Krebse. Wenn wir mit unseren Tauchlampen unter die Felsen leuchten, leuchten tausende kleine rote Augenpaare zurück. Hier finden wir Mittelmeerscherengarnelen, bunte Springkrebse, Einhorngarnelen, Bärenkrebse und natürlich auch wieder die grossen roten Einsiedlerkrebse mit ihren Partneranemonen auf dem Haus. Auch die Seespinne (maya maya) sehen wir oft. Sie ist schwer auszumachen, da ihr ganzer Panzer mit Algen zugewachsen ist. Auch die Kraken sind unterwegs. Gewöhnliche Kraken und langarmige Kraken verlassen des Nachts ihre Höhlen um zu jagen. Nicht oft, aber doch ab und zu treffen wir auf einen Mamorrochen. Den darf man auf gar keinen Fall berühren. Er kann bis zu 50 Volt starke Stromstoesse aussenden. Früher bestimmten immer unsere Tauchlampen die Länge des Tauchgangs. Jetzt aber in der Zeit der LED Lampen brauchen wir die nicht mehr in unsere Tauchzeitplanung zu berücksichtigen, jetzt bestimmt der Luftvorrat in der Flasche und die Kälte die Länge des Tauchgangs. Und so kommen wir oft spät abends, wenn alles schläft, nach einem 90 Minutentauchgang aus dem Wasser. Hoffentlich steht dann noch etwas Warmes auf den Ofen.