Endlich mal gutes Wetter!
Fast der ganze Himmel voller Wolken.
Aber nicht lange. Mittags waren sie wieder weg. Wir liessen es
langsam angehen. Nur 3 Drives mit jeweils einer Flasche. Denn das
Tauchen macht ganz schön müde und manche im Team schlafen ständig
ein.
Langsam ist es immer dasselbe beim Tauchen. Papageienfisch
von links, Schnapper von rechts. Aber dann!!! Eigentlich knarrte es
bei Conny schon den ganzen Tauchgang wenn er nach rechts sah. Er
dachte: einer der Mitteldruckschläuche sei verharkt und scheuere
irgendwo. Das war es aber nicht. Den plötzlich sprang sein rechtes
Maskenglas aus der Fassung. Reaktionsschnell wie ein
Unterwasserrrugbyspieler fing er es auf und brachte es zu Andi. Der
dachte jedoch: was hat der denn schon wieder gefunden. Als Conny ihm
aber dann zeigte, dass er sich sein rechtes Auge kratzen konnte ohne
die Maske abzunehmen wusste Andi was zu tun ist. In Minutenschnelle
hatte er die Maske wieder zusammengebaut und es konnte weitergetaucht
werden. Diese Zeit der Unterbrechung nutzte Dette um tiefer als Conny
getaucht zu sein. Ach, und die Tauchgänge werden auch immer länger.
Aber nach 70 Minuten, auch mit 80 Bar, gehen wir jetzt immer
spätesten aus dem Wasser, weil einen immer irgendwas drückt.
Übrigens, Alexia hat ihre Strumpfhose aus dem Schrank ihrer
Mutter ausgeborgt. Sie behauptet, damit lässt sich der Tauchanzug leichter anziehen. Und sie wird die Strumpfhose auch wieder zurück legen. Hoffentlich bemerkt ihre Mutter nicht die tauchbedingten Laufmaschen …
Verfolgt wurde der Adlerrochen von zwei kleinen Kofferfischen und Dette, Conny, Andi und Alexandra. Jürgen war in der Zwischenzeit 20 Minuten bei einem eigenen Adlerrochen. Mehrere große Barrakudas kreuzten auch noch den Weg des Teams, wurden aber wegen der Rochen schnöde links liegen gelassen. Beim 3. Tauchgang liessen wir uns einfach in 15m Tiefe von der schwachen Strömung treiben. Wir sahen das Riff mal aus einer anderen Perspektive. Es passierte eigentlich nicht viel, war aber trotzdem schön. Der Tauchgang dauerte 70 Minuten. Ab jetzt nimmt Dette die 80 in Angriff.
Abends gab es im Hotel ein Barbeque. Dazu muss man eigentlich erst
mal die Versorgungslage der Insel erklären. Angebaut wird scheinbar
nichts. Es gibt wilde Esel und Ziegen, jede Menge Echsen und an
Pflanzen ist der Kaktus das Meistgesehenste. Alles wird eingeführt,
meist aus Europa. Dann natürlich in Dosen. Venezuela und Kolumbien
scheinen auch nicht gerade die besten Handelspartner unserer
niederländischen Gemeinde Bonaire zu sein. Mit diesem
Hintergrundwissen müsst ihr euch vorstellen was passierte als das
Büffet eröffnet wurde.
Wir stürzten uns als erstes auf die
Salate und das Frischobst. Wobei das Obst wahrscheinlich nur die Deco
war.
Dette und Conny wählten dagegen die 3 Tank-Foto-Tour mit
Oberflächenpausen an einer Poolbar. Denkt nicht das wäre Urlaub. An
einer Poolbar ist auch unter dem Palmdach noch jede Menge Restsonne
und cooles Bier ist vor dem Tauchen OUT. Von den fast 8 Stunden, die
wir an diesem Riff waren, waren wir 3 Stunden unter Wasser und 5
Stunden in der Mittagssonne des Äquators. Ihr könnt euch gar nicht
vorstellen wie schnell Eiswürfel da schmelzen.
Aber genug
ge-eult.
Was war unter Wasser? Kaum tauchten wir ab, rammte uns
schon fast eine kleine Schildkröte. Und so ging es weiter. Tapune
(ca.2 Meter grosse Verwandte des Herings) auf Streichelnähe.
Moränen ohne Ende.
Ein kleines Wrack, jede Menge Fischschwärme. Unter anderem kamen wir in einen Makrelenschwarm. Rotfeuerfische und Gespensterkrabben. Das alles nicht einmal, sondern öfters. Wenns so weitergeht, braucht Dette seinen eigenen Fotoblog.
Und was erlebten Alexa, Andi und Jürgen?
Die drei wurden am Eingang des Nationalparks erst einmal ordentlich gerügt vom Parkwächter. Denn sie hatten zwar alles bezahlt, aber eine Identity card wäre notwendig gewesen. Sonst könnte ja jeder in den Park … Der Tormann liess sie zwar passieren, das nächste Mal ohne Pass würde er sie aber den ganzen weiten Weg zurückschicken oder sie müssten noch einmal jeder die 25 Dollar bezahlen.
Danach wars aber traumhaft. Von halb 10 bis 16 Uhr begegneten sie nur 4 Autos. Da es gerade ziemlich trocken ist war die “Flussüberquerung” harmlos, das gefährlichste waren die vielen riesigen Kakteen. Ob die alten Autoreifen so einen Stachel aushalten? Und Andi hielt vorschriftsmässig bei jeder Echse, die von rechts den Weg kreuzte. Beim ersten Tauchplatz kam ein Iguana ganz schön nahe. Schlimmer
als die große Echse war aber die Strömung, null Sicht beim Einstieg und ordentlicher Wellengang. Entschädigt hat die grösste Languste, die die 3 jemals gesehen haben.
Beim 2. Tauchplatz “Wayaka II”, nur etwa 500 Meter entfernt, war alles easy, weder Strömung noch Wellen. Zwei Schildkröten schwammen langsam und gemütlich dahin und die Taucher hinterher.
Fazit: Nur wegen der Tauchgänge lohnt sich der weite Weg nicht. Aber wer sich für die Landschaft, Flamingos und Echsen interessiert: Ein Traum!