14. September

Heute überließen wir Jürgen die Wahl des Tauchplatzes, denn der erste TG war sein 999. Er fuhr uns ganz hinunter in den Süden, wieder zu “Red Slave” und hielt nur einmal an weil er ein großer bird-watcher ist und fotografierte Flamingos. Weils ja ein Jubiläum war, maulte Conny auch nicht wie üblich wegen der Vogel-Fotos.

Jürgens 1000ster war dann eine anarchistische Aktion, denn die Beteiligten (Namen werden nicht erwähnt) fuhren dafür sogar ein Stück gegen die Einbahn.

Der Nachmittagstauchgang hatte es in sich. In 20 Metern Tiefe patroullierten wir am Riff entlang. Alles war wie immer. Papageienfische, Schnapper, Barsche, Flötenfische, alle waren da. Ein Tarpun von über 1 Meter Länge kam uns entgegen. Keiner von uns zückt für sowas mehr die Kamera.

Ein kleiner Barakuda kommt auf uns zu, um nachzusehen was los ist, Zu klein! Keiner zückt die Kamera. Dann aber doch. Ein Butt sucht verzweifelt zwischen Korallen und Schwämmen ein Stück Sand, in dem er sich niederlassen und tarnen kann. Schafft er es? Das halten wir im Foto fest.

So geht das aber nicht!

Die Viererbande muss vors Gericht!

Das Urteil darf nur heißen:

Ab ins Archipel Bonaire

Abends bei der Party liess Jürgen zur Feier seiner 1000 Tauchgänge einen Bonaire Rum springen. Und alle Flaschen gratulierten.

15. September

Ganz auf Abenteuer und Safari eingestellt überquerten wir mutig eine Wasserfläche voller Mangroven und kleinen Fischen. Um dann einen einfachen, gemütlichen und dabei wunderschönen langen Tauchgang zu machen.

Schwieriger wurde die Sache für die 3 Mittagstaucher. Denn auch nach 2 Wochen gab es bei der divesite direkt beim Hotel keine Leiter zum rein- und v.a. rauskrabbeln. Egal. Sprung hinein – einfach. Und am Ende des Tauchgangs legte Andi nur seinen Bleigurt ab und kletterte wie eine Ziege samt Flasche hinaus. Die 2 anderen Flaschen zog er netterweise auch raus. Als Österreicherin Alexandra nicht wie eine Gemse die Wand hochsprang und ein hämisches “ich dachte, du bist aus einer Bergnation?” erklang, musste sie aufklären: Sie ist nämlich aus einer Seefahrernation.

Der einst 6. größten der Welt!

Dass Östereich eine Seefahrernation ist, sieht man schon sofort an dem immer passenden Schuhwerk.
Hier jedenfalls sehen wir eine Vertreterin dieser Seefahrernation in voller Tauchausrüstung, passend zu Österreichs grösstem Gewässer, dem Neusiedler See. Aber keine Angst, beim Tauchen im befreundeten Ausland wird nachgerüstet. Das hat schon Hans Hass herausgefunden.

 

Im Nachmittagstauchgang wurde Dette dann von einer Riesenqualle beschirmt. Da ist man dann auf der sicheren Seite. Muss man ja auch, bei all den Rechnungen über Nitrox-Nullzeiten, maximalen Tiefen und Sauerstoffsättigungen.

Nach all den Partys der vergangenen Abende vergriffen wir uns heute bei Andis 888. Tauchgang nur an den vorhandenen Flaschen. Denn inzwischen kommt der Verdacht auf, dass auch Nitroxtauchen leicht merkwürdig macht.

16. September

Wir folgten einem Insidertipp und rumpelten auf einer nicht gerade Autofreundlichen Piste ums Öllager herum. Dann hieß es aufpassen. Ein See mit den üblichen Flamingos, gleich danach zweigt ein noch schlechterer Weg ab und mündet in eine – ja was war das? Nennen wir es freundlich Korallenschrottpromenade. Und genau da müssen wir drüber, denn ganz hinten befindet sich der Geheimtipp. Der beste Tauchplatz. Im Wasser dann: Oben ein Korallenfriedhof, weil leider ein Hurrican drüber ging. Aber ab 9 Metern Tiefe ein Korallenparadies. Kaum Weichkorallen wie sonst sondern alles voller Steinkorallen.

Die Mittagstaucher sind faul und fahren nur ums Eck zu “Andrea I”. Schildkröte, Barakuda, eine interessante Nacktschnecke oder war´s doch ein Wurm? Jürgen ist begeistert von einem Kalamarballett, dargestellt von einer Menge winziger Kalamare. Und alle drei bestaunen eine riesige grüne Moräne mit schiefem Maul und Verletzung an der Seite.

Nachmittags ist dann mal wieder ein LangustenTauchgang. Zwei riesengrosse Exemplare sichteten wir. Die erste war keine 10 Meter vom Einstieg unter einem Korallenblock versteckt. Wie schaffte sie es dort bloss so lange zu überleben und über 50 cm gross zu werden. Nie habe ich eine grössere gesehen.
Abends sind wir dann zur Kultur (zum Essen) nach Kralendijk  gefahren. Unser erster Kulturtag nach 2 Wochen. Eigentlich ist das der Flaniertag der Einheimischen und auch der Touris.
Tote Hose!
Da ist Montagsnachts um 4 auf der Lübbi mehr los.